Zwei Namen sind wohl für immer mit der Punkmusik verbunden: Johnny Rotten und Sid Vicious. Beide sind neben Joey Ramone die bekanntesten Sänger im Punkgenre und gleichzeitig Helden ihrer Fans. Als Sänger und Bassist der Sex Pistols schrieben sie Musikgeschichte.
Die Ursprünge der Band liegen in den 70er-Jahren. Unter dem Namen Sex Pistols traten Johnny Rotten, Steve Johnes, Glen Matlock und Paul Cook erstmals 1975 auf. Matlock schrieb die meisten Texte für die Band, Steve Jones komponierte die Musik. Manager waren unter anderem Vivienne Westwood und Jamie Reid. Wie bei Punk üblich waren die Songs einfach strukturiert und eingänglich. Mit dem ersten Song Anarachy in the U.K. kam der erste Plattenvertrag, der aber nach provozierenden Auftritten wieder gekündigt wurde. Das Lied ist heute ebenso ein Klassiker wie God Save The Queen, das bei Virgin zum Thronjubiläum der englischen Königin veröffentlicht wurde. Andere Plattenfirmen hatten zuvor abgewunken.
Glen Matlock war zwischenzeitlich durch Sid Vicious ersetzt, einem charismatischen Punker, der aber als Bassist nicht viel Erfahrung hatte.
Provokation gegen das Establishment
God Save the Queen schaffte es in den englischen Charts bis ganz nach oben und machte die Band über Nacht bekannt. Hilfreich war ein Konzert auf einem Boot, mit dem die Band über die Themse schipperte und das von der Polizei aufgebracht wurde. Einige Royalisten nahmen das den Musikern sehr übel.
Um zu provozieren, benutzten die Bandmitglieder immer wieder Symbole der Nazizeit, ohne aber selbst dieser Ideologie anzugehören. In den folgenden Jahren lösten sich die Sex Pistols dreimal auf und kamen doch wieder zusammen, bis 2009 endgültig Schluss war. Das Studioalbum Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols ist das einzige, das nicht bei Konzerten aufgenommen wurde. Gleichwohl ist es ein Meisterwerk der Punkmusik.