Die Band aus dem New Yorker Stadtteil Queens war für viele der Inbegriff der Punkmusik, selbst wenn das Genre selbst erst später durch die englischen Einflüsse definiert wurde. Die Band versuchte, sich zwischen der etwas weicheren Rockmusik von Pink Floyd und Genesis und den Hardrock-Tönen von Led Zeppelin zu etablieren. Joey Ramone beschrieb die Gründe für die Band darin, dass der Rock ’n‘ Roll, wie man ihn gekannt hatte, verschwunden sei und man eben eine neue Musik schaffen musste. Die Bandmitglieder Joey, Johnny, Dee Dee und Tommy gaben sich alle den Nachnamen Ramone, um wie eine Familie zu klingen. Von den Gründungsmitgliedern lebt heute niemand mehr.
Einfache Musik für einfache Leute
Musikalisch kann man die Wurzeln der Ramones bei The Who und The Kinks sehen. Allerdings waren die Songs der Ramones wesentlich einfacher strukturiert. Es gab keine Soli, die Harmonien waren einfach zu spielende Riffs, Strukturen wie Intros und Brücken fehlten. Das Liedkonzept bestand im Wesentlichen aus Strophe und Refrain. Als Drei-Akkord-Garageband bezeichneten manche Kritiker die Gruppe.
Den Fans gefiel es, viele kamen aus einfachen Verhältnissen, hatten wenig Bildung und wollten keine komplizierten Texte hören. Mancher Kritiker verglich die Lieder mit Kinderreimen, weil sie ebenso einfach und eingängig waren. Gleichzeitig waren die Songs Ausdruck der Wut und Frustration einer Unterschicht, die sich ausgegrenzt fühlte.
Hey, Ho, let’s go
Eines der bekanntesten Lieder war Blitzkrieg Bop/i“, mit seinem Refrain Hey, Ho, Let’s Go, zu dem die Fans traditionell die Fäuste in die Höhe reckten. Das Lied Sheena is a Punkrocker war für viele der Einstieg in die Punkmusik. Es schaffte es sogar in die Top 100 und wurde von einigen Radiostationen gespielt. Das Besondere an diesem Song ist die klare Anspielung an die Musik der 60er-Jahre, vor allem der Beachboys. Es fehlt die sonst so vorherrschende Aggression, gleichwohl so einfach wie viele andere Punksongs gehalten.
I wanna be sedated zählt zu den Songs, die gerade bei den Hardcorefans gut ankamen. Grundlage bildete eine schmerzhafte Erfahrung von Joey Ramone, der sich das Gesicht verbrannt hatte. Gleichzeitig adressierte es die Ohnmacht und den Wunsch nach einer Flucht aus der Realität, und sei es durch die Ruhigstellung durch Drogen oder Medikamente.
Das letzte Konzert der Ramones fand 1996 statt. Die Band war zerstritten, einige Mitglieder waren ausgeschieden und 2001 starb Joey Ramone an Krebs, Dee Dee Ramone ein Jahr später an einer Überdosis.